Kommunikationsstrategie Microtargeting

Was ist Microtargeting?

Internet-User kennen es, kaum hat man den Online-Retailer Amazon verlassen bekommt man auf sozialen Netzwerken, beinahe übergangslos, exakt die Produkte vorgeschlagen, die man vor wenigen Minuten noch auf einer anderen Website angeschaut hat. Im Anschluss stellen sich viele User die Frage „Woher weiß mein Computer das?“.
Wie der Name schon andeutet werden „kleine Ziele“, in Form von einzelnen Individuen, anvisiert. Der Politikberater Martin Fuchs gibt einen kleinen Einblick in die Materie:
„Die Idee hinter Microtargeting ist im Grunde genommen, dass man versucht, eine immer heterogener werdende Gesellschaft in der wir leben, wo man nicht mehr sagen kann: es gibt die Arbeiter, es gibt die Jugend, es gibt den Kapitalisten, so auszulesen und zu identifizieren, dass man bestimmte Botschaften wesentlich zielgruppenspezifischer ausspielen kann. Das geht mit einem Plakat relativ schwierig. Da weiß man zwar, in dem Stadtviertel wohnt der oder die, da kann ich vielleicht dieses oder jenes Thema besser plakatieren. Im Netz geht das wesentlich besser, weil man sagen kann, dass bestimmte Gruppen zwischen 18 und 24 Jahren grade das und das Thema in der Region wichtig finden. Denen spielt man dann ganz gezielt Botschaften oder Werbung auf Facebook zu.“

Woher kommt Microtargeting?

Gerade in den vergangenen Monaten ist der Begriff Microtargeting in Verbindung mit der Präsidentschaftswahl in den USA aufgekommen. Dabei bietet Microtargeting die Möglichkeit über die Analyse von Daten, einzelne Wähler individuell anzusprechen. Hierbei handelt es sich in der Regel um Daten, welche Informationen über Alter, Geschlecht, Name und Anschrift sowie psychografische Eigenschaften wie die Einstellung zu Besitz, Mitmenschen und Lebensstandard bieten.
Durch die Weiterentwicklung der Verarbeitungs- sowie Verwaltungstechnologien von Daten, bietet sich daher nicht nur für die Politik, sondern auch für Akteure der freien Marktwirtschaft die Option, Daten von potenziellen Kunden zu verwenden um diese gezielt anzusprechen.
Microtargeting als Kommunikationsstrategie wie wir es jetzt kennen ist abhängig von Big Data. Dies ermöglicht es, viele Daten wie demografische Eigenschaften, Präferenzen oder Kaufverhalten einzelner Personen zu sammeln und in Datenbanken zu speichern. Anhand der Informationen aus diesen Daten ist es möglich, Gruppen mit ähnlichen Eigenschaften zu bilden. Im Anschluss gilt es, die Ansprüche und Wünsche dieser Segmente zu identifizieren, analysieren und Trends zu erkennen.

Anwendungsbereich für Unternehmen

Soziale Netzwerke wie Facebook, Instagram und Twitter stellen dabei ideale Kommunikationskanäle für personalisierte Werbung dar. Zusätzlich sind die eben genannten Kanäle auch Datenübermittler, da über soziale Netzwerke persönliche Daten abgeschöpft werden können. Insbesondere weil dabei die Präferenzen, Interessenfelder aber auch demografische und geografische Daten von Nutzern analysiert werden können.
Aufgrund der Zunahme an verfügbaren Informationen über Konsumenten ist die Zielgruppenansprache längst eine populäre Praktik in den Bereichen des Marketings und des Vertriebes. Die verfeinerte Zielgruppenansprache als Kommunikationsstrategie wurde durch politische Kampagnen und Forschungen im Bereich des Marketings immer weiterentwickelt und sollte auch von mittelständischen Unternehmen nicht unterschätzt werden.
Trotz der zeitaufwendigen Zielgruppenanalyse und Datenauswertung stellt Microtargeting eine gute Alternative zu gewöhnlichen Werbemedien dar. Da Werbekosten, speziell in Großstädten, für die meisten Mittelständler zu teuer sind oder es nur vereinzelte Werbeagenturen gibt (wie in Vorstädten/ örtlichen Gegenden), sollte zukünftig die Ansprache über personalisierte Werbung erfolgen um effizient Kundensegmente anzusprechen.

Im Bereich Marketing haben wir von der Folcon GmbH bereits in branchenübergreifenden Projekten Expertise sammeln können. Gerne unterstützen wir Sie bei einer Zielgruppenanalyse sowie der Umsetzung von Marketing Maßnahmen im Bereich Microtargeting.

"Daten sind keine Informationen, Informationen sind kein Wissen, und Wissen ist kein Verstehen."